Zwei Tage, drei Länder

 

 
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Da uns die Fähre zwischen Buenos Aires und Colonia del Sacramento in Uruguay zu teuer gewesen war, hatten wir den Landweg gewählt. Deshalb ging es also durch das Flussdelta des Rio Parana und Rio Uruguay gen Norden. Nachdem wir El Tigre am Mittwochnachmittag verlassen hatten, kamen wir noch ca. 200 km weiter bis zum unaussprechlichen argentinischen Ort Gualeguaychu. Wir kamen zwar bei Dunkelheit an, fanden aber trotzdem einen netten Übernachtungsplatz am Fluss. Die erste Outdoorübernachtung war vor allem kalt. Natürlich wussten wir, dass wir in den südamerikanischen Winter reisen, aber irgendwie hätten wir nicht damit gerechnet, schon hier im Flachland mit so niedrigen Temperaturen konfrontiert zu sein. Aber wir haben ja zum Glück Fleecejacken, fette Schlafsäcke und eine Standheizung im Auto; nur mit draußen sitzen am Abend wird es eben leider nichts..

Noch zu Hause hatte ich von Streitigkeiten zwischen Argentinien und Uruguay wegen des Baus einer Papierfabrik am Rio Uruguay gelesen und dass deshalb eine wichtige Brücke blockiert sei. Dummerweise hatte ich keine Erinnerung mehr, wo genau das gewesen war. Nun, wir haben es erfahren. Die erste Brücke über den Rio Uruguay wird von Anwohnern und Umweltschützern seit Monaten aus Protest gegen die geplante Fabrik blockiert. So fuhren wir außerplanmäßig weiter gen Norden, die nächste Brücke gibt es ca. 100 Kilometer weiter in Colon. Und auch hier konnten wir wieder wunder-bar frei campen, diesmal direkt am Rio Uruguay, der nicht nur wegen des derzeitigen Hochwassers beeindruckend breit ist.

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Da es von Colon aus nur schlappe 50 Kilometer bis zum Nationalpark El Palmar sind, haben wir den kleinen Abstecher auch noch gemacht. Der Park schützt den letzten großen Wald der einheimischen Yatay-Palme, die bis zum 19. Jahrhundert weite Teil der Provinz Entre Rios von Uruguay bis Südbrasilien bedeckte, dann aber leider den Estancias und ihrer Viehhaltung weichen musste. Die meisten der Palmen im Park sind so genannte Reliktpflanzen und mehr als 200 Jahre alt, inzwischen wachsen aber auch junge Pflanzen nach. Eigentlich hatten wir vorgehabt, im Park zu übernachten, da wir aber einen argentinischen Feiertag getroffen hatten, war der Campingplatz ziemlich voll und wir zogen unseren ruhigen Platz am Rio Uruguay vor.

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Am Samstag morgen stand dann also der erste Grenzübertritt mit unserem vehiculo an. Von den früheren Reisen kannten wir zwar die Abläufe, aber eben nicht mit einem eigenen Fahrzeug. In Colon nutzten wir den supergünstigen Dieselpreis (ca. 40 Cent pro Liter) zum Auffüllen beider Tanks und machten uns auf den Weg gen Uruguay. Ganz entgegen aller Befürchtungen waren wir in knapp 20 Minuten mit allem durch, die Zöllner interessierten sich mehr für unser Auto als für Kontrollen oder ähnlichen Unsinn. Und schon hatten wir ein weiteres Land im Pass.

Wegen der Brücken-Probleme waren wir schon relativ weit nördlich, deshalb fielen Montevideo und die uruguayische Küste leider aus; das hätte zu viel Umweg bedeutet. Da die große Richtung Brasilien heißt, war Uruguay mehr oder weniger nur "Transitland". Die Landschaft entlang der rund 500 Kilometer langen Strecke war zwar nicht wirklich aufregend, aber trotzdem irgendwie ganz schön. Wir fuhren vorbei an endlosen Weiden, die sich Rin-der, Schafe und Pferde einträchtig teilen, und an den Einfahrten zu mächtigen Estancias; zwischendurch passieren wir nur wenige kleine Städte. Übernachtet wird zwischen zwei Kuhweiden, für die Rinder schienen wir eine nette kleine Abwechslung zwischen all dem Rumstehen und Grasen zu sein.

Sonntagmittag erreichten wir die uruguayisch-brasilianische Grenze, auch hier lief wieder alles sehr unbürokratisch und schnell ab. Und dann heißt es Kilometer schrubben, denn bis zu den ersten unserer angepeilten Ziele nördlich von Porto Alegre liegen ungefähr 500 Kilometer.

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