Pyrenäen 2010
 
 

Auf dem Pic d'Escobes

 
 
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Pyrenäen, zum Zweiten. Da wir im letzten Jahr nur gute Erfahrungen mit dieser Gegend gemacht hatten und dort noch viele aussichtsreiche Wanderungen locken, war das Ziel für den Camper-Urlaub 2010 schnell gefunden. Auf dem Weg nehmen wir noch ein Fußballspiel in der Münchener Allianz-Arena mit, dann geht es über den Bodensee, die Schweiz und unter Umgehung der mautpflichtigen Autobahnen in Frankreich bis zum ersten Zwischenziel Avignon. Da wir dieses Mal sagenhafte drei Wochen Zeit haben, können wir Hin- und Rückfahrt etwas entspannter gestalten. Die 'Stadt der Päpste' ist zwar heiß und ziemlich gut besucht, gefällt uns aber trotzdem sehr gut. Auch mit dem Camping Municipal am Ufer der Rhone sind wir sehr zufrieden. Nächster Halt Mittelmeer, wir finden einen wunderschönen Platz direkt am Strand bei Argeles kurz vor der französisch-spanischen Grenze. Dass sich in so dicht besiedelter Gegend ein sehr schöner, ruhiger und kostenloser Stellplatz findet, ist kaum zu fassen.

Avignon Avignon Avignon Stellplatz am Strand bei Argeles Piste auf dem Cap de Creus

Am nächsten Tag geht es zur nicht weit entfernten Halbinsel Cap de Creus. Hier ist es teilweise tierisch voll, nach hartnäckiger Suche stehen wir aber doch wieder phantastisch: Ganz allein über der Bucht El Golfet

Stellpatz auf dem Cap de Creus

Nun aber genug mit Anfahrt, jetzt wollen wir in die Berge. Wir steuern Andorra an, werden aber erstmal von Regen bzw. Schnee in den Bergen ausgebremst. Zum Glück hält das Mistwetter nicht an und wir können loslegen; wieder wird der Rother unsere Bibel. Vom Parkplatz beim Skigebiet Grau Roig geht es hinauf zum Circ dels Pessons. Im Lauf des Tags kommen wieder Wolken auf, so dass wir den Gipfel auslassen. Der Parkplatz wird von vielen Wohnmobilen als Stellplatz genutzt, da schließen wir uns an, auch wenn es hir auf 2100 m ganz schön kühl wird. Weiter ins Vall de Juclar, wir erklimmen  - vorbei an den Estanys de Juclar - den Pic d'Escobes (2781 m), der von vielen Stellen in Andorra wegen seiner markanten Form gut auszumachen ist. Am Abend bleiben wir wieder einfach auf dem Parkplatz am Startpunkt stehen und schlafen wunderbar ruhig und einsam. Nächstes Ziel ist der Pic de Tristaina (2878 m) an der Grenze zu Frankreich. Während unten noch Massen unterwegs sind, sind wir weiter oben komplett allein; der steile Aufstieg ist offenbar nicht jedermanns Sache. Unsere letzte Wanderung in Andorra geht zum sehr schönen Bergsee Estany de l'Estanyo (2340m), in dem man, falsch, frau, sogar baden kann.

Wanderung zum Circ dels Pessons Wanderung zum Circ dels Pessons Stellplatz Grau Roig Vall de Juclar Zum Pic d'Escobes
Stellplatz im Vall de Juclar IMG_89051.jpg Im Vall de Juclar Zum Pic de Tristaina Am Estany de l'Estanyo
Seen unterhalb des Pic de Tristaina Zum Estany de l'Estanyo Estany de l'Estanyo Zum Estany de l'Estanyo

Schon zu Hause waren wir uns sicher, von Andorra in Richtung Spanien unbedingt den Pass über den Coll la Botella und Port de Cabus nach Tor fahren zu wollen. Eine auf spanischer Seite unasphaltierte Piste, die angeblich auch von Schmugglern benutzt wird. (In unserer Nacht auf der Passhöhe hörten wir auch tatsächlich zwei Autos ankommen, kurz parken und wieder wegfahren..) Ansonsten begegneten uns hier auf 2300 Meter nur eine Horde halbwilder Pferde und großartige Landschaft. Unglaubliche Ausblicke in beide Richtungen, abends Sonnenuntergang auf der einen, morgens Sonnenaufgang auf der anderen Seite und eine super Offroad-Piste runter nach Tor.

Auf der Passhöhe nach Spanien Auf der Passhöhe nach Spanien Auf der Passhöhe nach Spanien Auf der Passhöhe nach Spanien

Auf dem Weg nach Espot machen wir im Vall Ferrera unsere nächste Wanderung, zum französischen Grenzpass Port de Boet, wo uns tolle Wolkenspiele erwarten, von dort weiter auf den Pica Roja (2902 m) und dann abseits jeglicher Wege einfach gradeaus wieder bergab. Am Port de Boet Am Port de Boet Auf dem Pica Roja
Am Port de Boet

In Espot bleiben wir zwei Tage, wandern entspannt zum Estany Negre de Peguera (2330 m) und dann auf einer sehr langen Tour zum Tuc de Ratera (2862m).

Estany Negre de Peguera Zum Tuc de Ratera Blick vom Tuc de Ratera Blick vom Port de Ratera
Blick vom Port de Ratera Agulles d'Amitges Mirador de l'Estany

Irgendwie wird uns das Wandern nicht zu viel. Nach einem Tag Zwangspause wegen schlechten Wetters machen wir zwei Touren oberhalb von Aries zum Lac de Mar/Tort de Rius und zum Montardo d'Aran (2833 m). Auf einer Wiese oberhalb von Salardú haben wir einen Stellplatz gefunden, wo wir vollkommen ungestört sind, hierher kommen wir abends immer wieder zurück. Bei den vielen Seen und Bächen braucht es für uns keine Campingplatz-Duschen. Zum Schluss wollen wir es nochmal wissen und machen ein echte Gewalttour (die nicht im Wanderführer steht!) mit Start beim Refugio im Vall de l'Artiga de Lin. Nach 1000 Meter Aufstieg queren wir an der Puerto de la Picada ins Tal von Benasque, laufen dort auf vom Vorjahr bekannten Wegen über die Plan de Aigualluts bis zum Talschluss, weiter über den Coll de Toro zum Ibon de Toro und dann wieder durch Geröll steil wieder bergab zum Refugio. Nach 1560 Höhenmetern und 10 Stunden Gehzeit wissen wir am Abend, was wir getan haben. Und trotzdem (oder gerade deshalb) macht uns Wandern so viel Spaß (wenn die Anstiege auch dem einen weniger, der anderen mehr..) Den Rückweg legen wir wieder durch Andorra, die Offroad-Piste zum Pass hinauf und der günstige Diesel sind starke Argumente.

Lac de Mar Lac Tort de Rius Lac Major de Colomers
Von der Puerto de la Picada ins Tal von Benasque Ibon de Toro Ibon de Toro Mammutabstieg Stellplatz am Col de la Botella

Weder wollen noch müssen wir auf der Heimfahrt hetzen und legen deshalb Zwischenstopps an der Ardeche und in der Nähe vom Montblanc ein, man muss sich schließlich über potenzielle nächste Ziele informieren. Beides schön, beides durchaus einen weiteren Besuch wert.

An der Ardeche Der Montblanc lässt grüßen

Dass wir nach einem Jahr schon wieder in die Pyrenäen gefahren sind, haben wir keinen Moment bereut. Wir haben tolle Wanderungen bei super Wetter gemacht, sind beim Outdoor-Camping ganz auf unsere Kosten gekommen, und auch die eine oder andere schöne Piste war für den Toyota dabei. Wir sind uns eigentlich sicher, dass auch das nicht unser letzter Besuch hier gewesen ist.

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